Foto: Josemi Rodriguez

Wahrscheinlich um das Jahr 908 baute der König von Navarra, Sancho Abarca, im Norden der Anhöhe, welche die Gegend der heutigen Rioja Alavesa beherrscht, eine Burg. Sie diente zum Schutz und zur Verteidigung von Navarra, das oft von den Mauren und Kastilien bedroht wurde.

Laguardia wurde also gegründet, um eine militärische Funktion zu erfüllen und entsprechend dem kriegerischen Charakter seines Gründers und der besonderen Verteidigungsaufgabe, welche die Könige ihm zugedacht hatten, sind sein Stadtbild und seine Geschichte geprägt worden.

Die Burg von Laguardia, über die viele Autoren geschrieben haben, war aufgrund ihrer grenznahen Lage in der Zeit vom 13. bis zum 15. Jahrhundert einer der Hauptsitze des Königreiches Navarra. Sie stand bis 1875, als es abgerissen wurde, um geplante städtische Verbesserungen durchzuführen.

Diese Burg galt als eine der schönsten der ganzen Region und war bei vielen Gelegenheiten Residenz der Könige von Navarra. Man nimmt an, dass in ihren Mauern Doña Blanca de Navarra geboren wurde und 1150 Don Sancho `El Deseado' de Castilla heiratete.

1164 verlieh Sancho VI, der Bruder von Doña Blanca, Laguardia die Stadtrechte, wodurch seine Bürger zu freien und privilegierten Menschen wurden, die verschiedene Vorrechte besaßen:

  • Freiheit des Handels
  • Befreiung von Steuern
  • Verbot des ‚im Namen Gottes

Diese Privilegien galten unterschiedslos für alle Einwohner und dehnten sich auf die Dörfer aus, die mit zum Verwaltungsbezirk von Laguardia gehörten.

Die Verleihung dieses Stadtrechtes und der damit für die Einwohner verbundenen Privilegien führte zu einem starken Bevölkerungsanstieg, weil letztere Händler, Handwerker etc. anlockten, die sich auf die Anhöhe unter der militärisch geschützen Burg konzentrierten: Sie bauten dort Häuser, erweiterten die Stadt, begannen Landwirtschaft zu betreiben, gründeten neue Dörfer in der Umgebung und bevölkerten die bestehenden.