Foto: Aitor Ayesa

Der Bau aus behauenen Quadersteinen geht auf das 14. Jahrhundert zurück, während die Polychromie aus dem 17. Jahrhundert stammt..

Er ist aus Stein erbaut und besteht aus einem gotischen, doppelten Spitzbogen aus fünf reich verzierten Stirnbögen.

Bei den Verzierungen bilden menschliche Figuren (Jungfrauen, Propheten, Märtyrer, Könige und Engel) mit Blattmotiven ein Wechselspiel. Der erste Stirnbogen (Archivolte) ist mit Engeln, die Musikinstrumente spielen, verziert und begleitet so die Szenarien des Tympanon (Giebelfeld), insbesondere die letzte Szene (das Letzte Abendmahl) genau unter dem Schlussstein des Bogens. Der nächste besteht aus floralen Motiven, die untereinander verbunden sind, und leitet auf den dritten Stirnbogen, der mit Jungfrauen und Heiligen geschmückt ist, über. Der vierte ist wieder von floralen Motiven geprägt und der Stirnbogen, der den Abschluss bildet, zeigt Propheten und Könige.

Alle Figuren stehen aufrecht und haben einen prächtigen Baldachin über sich, der gleichzeitig als Stütze für die Figuren dient. Der Baldachin ist mit feinen Giebeln und Durchbruchverzierungen versehen.

Auf den sich nach außen verbreiternden Säulen, die den Abschluss bilden, stehen sechs etwas mehr als lebensgroße Abbilder von Apostoln. Ihre Größe ist sehr raffiniert gewählt, etwas breiter als normal, um die Spiritualität zu unterstreichen.

Die Figuren befinden sich in einer frontalen Position, obwohl bei einigen der Kopf leicht zur Seite geneigt ist, wodurch sie natürlicher aussehen. Die Tuniken, die die Figuren bedecken, haben sehr natürliche Falten. Diese Natürlichkeit wird noch durch ihre Gesichtszüge verstärkt. Sie tragen einen Bart, der perfekt zur Frisur passt.

Foto: Aitor Ayesa

Alle halten in ihren Händen ein Buch oder einen der Figur eigenen Gegenstand, der sie von den anderen unterscheidet: Der heilige Petrus mit den Schlüsseln, Jakob mit dem Pilgerstab und der Jakobsmuschel usw.

Alle Figuren stehen aufrecht auf einem viereckigen Sockel, der reich mit floralen Giebelmotiven, Tierfiguren und Ungetümen verziert ist. Den Abschluß des oberen Teils bildet ein ausladender, reich verzierter Baldachin wie bei den anderen Figuren in den Stirnbögen.

Die Virgen de los Reyes (Heilige Jungfrau) überragt alle zwölf Apostel und befindet sich in der Mittelsäule des Doppelportals der Kirche. Die Skulptur steht auf einem erhöhten Sockel und überwacht die ganze Szene des Portals.

Das aufrecht stehende Heiligenbild ist sehr fein gearbeitet und hält in seinem linken Arm das Jesuskind, den Kopf leicht in seine Richtung geneigt, wodurch eine mütterliche Szene geschaffen wird, in der Mutter und Sohn ganz natürlich miteinander umgehen. Die Figur der Jungfrau macht an der Taille eine leichte Drehung, um dem Gewicht des Jesuskindes entgegenzuwirken, was ihr eine ausgeglichene Haltung verleiht.

Zu beiden Seiten der Figur öffnet sich eine mit dreilappigen Bögen verschlossene Doppeltür, die mit Stichbögen im Zwickel verziert und in die Lappen eingeschnitten ist. Die Bögen bilden die Basis des Tympanons (Giebelfeld), welches das Portal abschließt und das Gesamtbild abrundet.

Das Tympanon ist in drei horizontale Bereiche unterteilt, die mit reichverzierten, fortlaufenden Reliefs, die Szenen aus dem Leben von Jesus und der Jungfrau Maria darstellen: Maria Verkündigung, Maria Heimsuchung, die Heiligen Drei Könige, Maria Himmelfahrt usw.

Den Abschluss bildet die Krönung der Jungfrau. Die einzigartige Szene ist im obersten Teil des Tympanons dargestellt.

Eine besondere Erwähnung verdient die Polychromie, die die Figuren des Portals ziert. Sie ist gegen das Wetter geschützt und in sehr gutem Zustand erhalten. Die Polychromie wurde erst nachträglich aufgetragen, nämlich zwischen 1696 und 1700.

Die Kuppel, die sich über diese Kapelle spannt, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es ist eine Sternkuppel mit Mudejar-Schlusssteinen.

Von der Touristeninformation in Laguardia aus werden Führungen der Kirche Santa Maria de los Reyes veranstaltet, wo sich ein farbiges Altarbild befindet.

Eine farbenprächtige Lightshow gehört mit zur Führung. Dabei wird der Altar angestrahlt und einiges Wissenswertes dazu erzählt.

Dauer: Rund 30 Minuten.
Preis: 4 € pro Person. / Reduzierte Rate: 2,5 € pro Person.
Reservierungen: Reservierungen sollten vorher unter folgender Nummer gemacht werden (Besucherzahl begrenzt)

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Während Gottesdiensten finden keine Führungen statt.