Folklore, Bräuche und Traditionen bilden die Grundlage für das geschichtliche Profil eines Dorfes - sie stellen seinen kulturellen Schatz dar: Man muss einen Blick auf die Vergangenheit werfen, um die Gegenwart zu verstehen.

Viele von diesen Traditionen sind verlorengegangen und nur die repräsentativsten wurden bewahrt, von denen einige, dank des Interesses der Einwohner, wieder aufleben. Von diesen möchten wir folgende besonders hervorheben:

Krippenspiel Sta María

Foto: Aitor Ayesa

In der Capilla de la Inmaculada (Kapelle der Unbefleckten Mutter Gottes) der Iglesia de Santa Maria befindet sich auf einer Art kleiner Bühne der Belén: Das seitlich von Kiefernzweigen eingerahmte Krippenspiel steht vor einer Leinwand, auf der ein Dorf im Kantabrischen Gebirge abgebildet ist. Die Figuren aus Stoff, Holz und Leder sind beweglich

Während der Weihnachtsfeiertage, nach der Misa Mayor (Hauptmesse), stellen diese Figuren auf lustige Weise verschiedene Ereignisse der Weihnachtsgeschichte und des Lebens des Jesuskindes aus dieser Zeit dar: Zum Klang von Weihnachtsliedern tanzen die Hirten, indem sie ihre Arme und Beine bewegen, sich drehen und tanzend gegenseitig anrempeln, während die durcheinander laufenden Schafe ebenfalls aneinanderstoßen und dabei mit ihren Glocken läuten. Am 1. Januar wird die Geburt Jesu dargestellt und am 06. Januar die Anbetung des Jesuskindes durch die Heiligen Drei Könige. Nach Weihnachten, am ersten Sonntag im Februar, wird der Auszug aus Ägypten dargestellt. Es ist eine Mischung aus der Bibelgeschichte und Legende.

Der Ursprung dieses Krippenspiels ist unbekannt, aber niemand bezweifelt, dass es sich um ein besonderes handelt. Es wurde erst kürzlich restauriert und man misst ihm großen historischen Wert bei.

Die Skulpturen aus buntbemaltem Wachs, die das Krippenspiel bilden, wurden entworfen, um ein traditionelles Krippenspiel darzustellen und hatten keine beweglichen Elemente. Deshalb mussten die Arme der Maria neu gestaltet werden, um sie den späteren Aufführungen anzupassen. Man kann daraus ableiten, dass diese Stücke für den Altar del Nacimiento (Christi Geburt), der in der Pfarrgemeinde von Santa Maria Mitte des XVIII. Jahrhunderts errichtet wurde, gedacht waren.

Der 'Altar del Nacimiento', der in der Kirche spätestens 1749 aufgestellt wurde, wurde von Domingo Bustero 1767 renoviert und vergrößert. Seit diesem Zeitpunkt veranschaulicht die weihnachtliche Aufführung neben den symbolischen Werten des traditionellen Krippenspiels durch die beweglichen Figuren die Kindheit von Jesus.

Zur Zeit besteht das Krippenspiel aus 73 Teilen, von denen die meisten aus dem Rokoko stammen.

Der Hintergrund, der heute zu bewundern ist, wurde 1987 von Jesús Crespo San Vicente gezeichnet, einem Wandmaler aus Vitoria.

Die Gaiteros beleben das Krippenspiel heutzutage, aber zu anderen Zeiten waren es zuerst die Musikkapelle, dann der Kirchenchor und wahrscheinlich gelegentlich die Stadtkapelle.