Foto: Josemi Rodriguez

In der Umgebung von Laguardia wurden und werden immer noch eine große Anzahl archäologischer Funde gemacht- ein klares Zeichen dafür, dass dieses Gebiet schon vor langer Zeit sehr dicht besiedelt war. Die Völker, die das Umland von Laguardia bewohnten, hinterließen deutliche Spuren ihres Lebens in dieser Gegend.

Wir bewegen uns sehr weit in der Geschichte bis in das Neolithikum (Jungsteinzeit) zurück. In dieser Periode änderte sich die bis dahin übliche Lebensweise der Menschen auf revolutionäre Weise: Jagen und Sammeln wurden von Viehzucht und Ackerbau abgelöst, was zu einem bestimmten Grad an Sesshaftigkeit führte. Bedingt durch die Produktion von Überschussmengen entwickelten sich Lagerhaltung, Transport und Handel.

Der erste Beweis für die Einführung des Ackerbaus im Baskenland ist in der Nähe von Laguardia zu finden:

Cueva de Los Husos - Höhle der Husos (Elvillar)

Foto: Aitor Ayesa

Diese Höhle wurde von ca. 3000 v. Chr. bis zur Zeit der Romanisierung genutzt. Die dortigen Funde belegen das Vorhandensein von Tieren wie Rindern, Schweinen, Schafen und anderen. Außerdem wurden Überreste gefunden, die auf eine frühe Form des Ackerbaus und den Gebrauch von Keramik schließen lassen.

Vom Ende des Neolithikums bis zur mittleren Bronzezeit (1000 v. Chr.) dauerte die Periode der Megalithkultur, die sich durch den Bau von Grabmälern (Gemeinschaftsgräbern), den sogenannten Dolmen, auszeichnet.

In der Rioja Alavesa gibt es eine der bedeutendsten und eindrucksvollsten Gruppierungen von Dolmen im Baskenland. Sie befinden sich alle in einem streifenförmigen Gebiet am Fuß der Sierra de Cantabria und gehören zum Typ der Ganggräber, d. h. sie haben eine Art Korridor, durch den man das Innere betritt. Die Bauweise dieser Megalithgräber, die in das frühe Altertum datiert werden, ist in der Regel gleich: Auf senkrecht stehenden Steinplatten liegen eine oder mehrere Decksteine als Dach, so dass ein kleiner Raum umschlossen wird. Das Ganze ist durch einen Grabhügel aus Kies und Sand verschlossen.

Dolmen

  • La Chabola de la Hechicera (Elvillar - 1935)
  • El Encinal (Elvillar - 1943)
  • Alto de la Huesera (Laguardia - 1945)
  • Layaza (Laguardia - 1952)
  • El Sotillo (Laguardia -1955)
  • San Martín (Laguardia -1956)
  • Los Llanos (Cripán - 1982)
  • El Montecillo (Villabuena - 2009)

Dolmen-Route anzeigen

San Juan Ante Portam Latinam

Foto: Aitor Ayesa

1985 wurde in der Nähe von Laguardia zufällig eine Fundstelle von großem archäologischen Interesse entdeckt:

Hierbei handelt es sich um eine Gemeinschaftsgrabstätte, die sich an einem geschützten Ort etwas mehr als 2 km südöstlich von Laguardia befindet..

Die gemeinsame Bestattung der mindestens 289 Personen kann in den Zeitraum zwischen 3035 und 3365 v. Chr. eingeordnet werden, d. h. in die Kulturepoche, die wir als ausgehende Jungsteinzeit bezeichnen. Da der Tod der hier bestatteten Personen der gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen mehreren Gruppen zugeschrieben wird, unterscheidet sich deren Beisetzung, auch wenn sie in die gleiche Zeit wie die Dolmen datiert wird, von letzteren aus vielerlei Gründen.